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Die Ziehung der Gewinnzahlen

Inhaltsverzeichnis

Die Ziehung der Lottozahlen ist das üblicherweise von Lotterien angewandte System zur Ermittlung der Gewinnzahlen. Die Ziehung der Gewinnzahlen der Lotterieunternehmen, die im Deutschen Lotto- und Totoblock zusammengeschlossen sind, wurde bis zum 29. Juni 2013 im Ersten Programm („Lotto am Samstag“) und bis zum 26. Juni 2013 im ZDF („Lotto am Mittwoch“) ausgestrahlt. Live zu verfolgen waren dort die Ziehungen zu Lotto 6 aus 49, Spiel 77 und Super 6, zusätzlich wurden die Ergebnisse der Glücksspirale verkündet. Aufgrund sinkender Einschaltquoten wurde die eigens dafür produzierten Sendungen aber eingestellt, die Ziehungen sind nun jeden Mittwoch ab 18:25 Uhr und jeden Samstag ab 19:25 Uhr über einen Livestream im Internet zu verfolgen. Eine Bekanntgabe der Lottozahlen im Fernsehen erfolgt mittwochs vor der Nachrichtensendung „heute“ und samstags vor der Tagesschau.

Bekanntgabe der Zahlen online

Das Medium Internet zur Bekanntgabe der Ziehungsergebnisse nutzen neben den Lotterieunternehmen des Deutschen Lotto- und Totoblocks auch viele weitere Lotterien. Darunter unter anderen die europäischen Mehrstaatenlotterien Euromillionen (Ziehung: Dienstag und Freitag) und Eurojackpot (Ziehung: Freitag) und die große US-amerikanische Lotterie Powerball. Nähere Details zu den Mechanismen der Ziehungen der verschiedenen Lotterien sowie Informationen zu dem Fall, dass eine Ziehung einmal fehlerhaft durchgeführt werden sollte, finden sich im Verlauf des Artikels.

Ablauf der Ziehung Lotto 6 aus 49

Der Jackpot von Lotto 6 aus 49 wird zweimal die Woche, mittwochs und samstags ausgespielt. Im Gegensatz zu früher, als jede Ziehung einen separaten Jackpot hatte, wird seit dem 6. Dezember 2000 der Jackpot der Mittwochsziehung für den Samstag übernommen und umgekehrt, sollte es nicht zu einer Ausschüttung gekommen sein. Die Chancen, bei einer der beiden Ziehungen den Jackpot zu knacken, sind dabei identisch.

Die Ziehungen werden in den Studios des Saarländischen Rundfunks durchgeführt und können mittwochs ab 18:25 Uhr und samstags ab 19:25 Uhr live im Internet verfolgt werden. Für die Ziehungen der Gewinnzahlen von Lotto 6 aus 49, der Zusatzzahl und das Spiel 77 gibt es jeweils eigene Ziehungsgeräte.

Zunächst wird die Ziehung Lotto 6 aus 49 durchgeführt. In der Trommel des Ziehungsgeräts befinden sich von 1 bis 49 durchnummerierte Kugeln, von denen nacheinander zufällig sechs gezogen werden. Sie fallen durch eine Röhre nach unten und sind dann für den Zuschauer erkennbar. Die Lottozahlen müssen dabei nicht in der richtigen Reihenfolge getippt werden, lediglich die Gewinnzahlen müssen übereinstimmen. Da die Kugeln nach der Ziehung nicht zurückgelegt werden, liegt die Chance, sechs richtige zu tippen, bei 1 zu 15.537.573 oder 0,00000644 %. Die Trommel, in der sich die Kugeln am Anfang befinden, ist im Grunde genommen nichts anderes, als ein großer Zufallsgenerator, der keine der identischen Kugeln bevorzugt.

Um in der ersten Gewinnklasse zu landen und somit den Jackpot zu knacken, ist weiterhin allerdings noch die korrekte Superzahl nötig. Diese wird bei der Tippabgabe nicht durch Ankreuzen bestimmt, sondern ergibt sich aus der letzten Ziffer der Tippscheinnummer. Die Superzahl hat die vormalige Zusatzzahl am 4. Mai 2013 ersetzt. Zur Bestimmung der Superzahl gibt es ein eigenes Ziehungsgerät, welches durchnummerierte Kugeln von 0 bis 9 beinhaltet. Aus diesem Pool wird nun eine Kugel gezogen, die dann Superzahl darstellt. Die Chance auf sechs richtige Gewinnzahlen und die korrekte Superzahl liegt bei 1 zu 139.838.160. Stand 20. Februar war das Jahr 2014 bisher ein sehr erfolgreiches Jahr für Lottospieler. Bereits einmal wurde der Jackpot über 24 Millionen Euro geknackt, weiterhin wurden 10 weitere Lotto-Millionäre gekrönt.

Sicherheitsmechanismen der Ziehung

Sowohl die Kugeln als auch die Ziehungsgeräte werden vor der Lotto ziehung gründlich überprüft. Gewissen Kultstatus im deutschen Fernsehen hat dabei der Satz „Der Aufsichtsbeamte hat sich vor dieser Sendung von dem ordnungsgemäßen Zustand des Ziehungsgerätes und der 49 Kugeln überzeugt“ erreicht. Der Aufsichtsbeamte hat dabei die Aufgabe zu kontrollieren, ob alle Kugeln vorhanden sind und sich die Ziehungsgeräte problemlos drehen lassen. Durch die Art der Bauweise der Ziehungsgeräte kann immer nur eine Kugel in die untere Röhre herausfallen, so dass es immer zu einem eindeutigen Ergebnis kommt. Pannen bei der Ziehung der Lottozahlen sind in der Geschichte von Lotto in Deutschland bisher die große Ausnahme.

Ziehungen der Lotterien Super 6 und Spiel 77

Bei der Lottoziehung heute findet neben der Live-Ziehung der Gewinnzahlen von Lotto 6 aus 49 und der Superzahl auch die Bekanntgabe der Zusatzlotterien Super 6 und Spiel 77 statt. Beide Zusatzlotterien sind nur in Kombination mit beispielsweise Lotto 6aus49 zu spielen. Die Ziehungen werden sowohl freitags als auch mittwochs im Vorfeld der Sendung durchgeführt, das Ergebnis dann lediglich verkündet.

Das Ziehungsgerät für Spiel 77 besteht auch sieben separaten Kammern, in denen sich jeweils zehn Kugeln von 0 bis 9 befinden. Nacheinander wird aus jeder Kammer eine Kugel gezogen, wodurch eine siebenstellige Nummer entsteht. Diese Nummer wird nun mit der Losnummer verglichen, der Gewinn richtet sich nach der Anzahl der zusammenhängenden übereinstimmenden Endziffern. Spiel 77 wird daher als Endziffernlotterie bezeichnet.

Eine solche ist auch die Zusatzlotterie Super 6. Im Gegensatz zu Spiel 77 werden hier aber nicht sieben Kugeln gezogen, sondern lediglich sechs. Die daraus resultierende sechsstellige Gewinnzahl muss dann mit den letzten sechs Ziffern der Tippscheinnummer übereinstimmen, um sich für einen Gewinn zu qualifizieren. Einen Jackpot bei Super 6 gibt es im Gegensatz zu Lotto 6 aus 49 und Spiel 77 nicht, der Höchstgewinn in Klasse 1 ist auf 100.000 Euro festgesetzt.

Ziehung der Lotterie Eurojackpot

Auch die Ziehung der großen multinationalen Lotterie Eurojackpot kann lediglich im Internet verfolgt werden, beispielsweise auf der offiziellen Homepage www.eurojackpot.de. Der Ablauf ist dabei ganz ähnlich wie bei der Ziehung 6 aus 49, allerdings gibt es keinen Moderator, der die Ziehung präsentiert oder die Gewinnzahlen verkündet.

In einer großen Trommel befinden sich durchnummerierte Kugeln von 1 bis 50, die durch einen Luftstrom durcheinandergewirbelt werden. Sobald eine Kugel in eine extra dafür vorgesehene Ausbuchtung gerät, dreht sich diese nach unten und entlässt die Kugel in eine Röhre, so dass diese für den Zuschauer sichtbar wird. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis sich fünf Kugeln in der Röhre befinden. Somit stehen die Gewinnzahlen fest.

In einer zweiten Trommel befinden sich weitere, von 1 bis 8 durchnummerierte Kugeln, von denen nochmals zwei gezogen werden. Das System der Ziehung der sogenannten Eurozahlen ähnelt dabei dem der Gewinnzahlen, allerdings werden die Kugeln zufällig über einen Mechanismus aus der Trommel gedrückt.

Der Jackpot in Höhe von rund 17 Millionen wurde im Jahr 2014 bereits in der zweiten Freitagsziehung geknackt, weitere Gewinner durften sich seither über Gewinne im sechsstelligen Bereich freuen.

Pannen bei der Ziehung der Lottozahlen

Trotz aller Sicherheitsmechanismen und Kontrollen sind Pannen bei der Lottoziehung niemals gänzlich auszuschließen. Vor der eigentlichen Ziehung gibt es sowohl einen Probedurchlauf mit dem Ziehungsgerät als auch bei der Moderation. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass in der Mittwochsziehung vom 3. April 2013 lediglich 6 aus 47 statt 6 aus 49 Kugeln gezogen worden. Der Grund hierfür war, dass zwei Kugeln nicht den vorgesehenen Weg in die Trommel fanden.

Bevor die Kugeln mit Beginn der Ziehung in die Trommel gelangen, werden sie von zwei versetzt übereinanderliegenden Plexiglasscheiben festgehalten. Für jede Kugel gibt es dazu in jeder Scheibe ein eigenes Loch. Wenn die Ziehung startet, wird eine der beiden Scheiben so verschoben, dass die beiden Löcher, die die Kugel festhalten, direkt übereinander liegen. Dadurch rollen die Kugeln in die Trommel. So zumindest der Idealfall, denn zum ersten und bisher einzigen Mal in der Geschichte der Mittwochs- und Samstagsziehungen blieben zwei der Kugeln stecken und fanden nicht den Weg in die Trommel.

Dieser Fauxpas wurde allerdings weder von der Aufsichtsbeamtin, noch von Lottofee Heike Maurer, noch von irgendeiner anderen Person im Studio sofort bemerkt, so dass die Ziehung zunächst bis zum Ende durchgeführt wurde und die gezogenen Gewinnzahlen – 3, 8, 11, 26, 32, 40 und die Zusatzzahl 9 – zunächst verkündet wurden. Der ein oder andere wird sich hier wohl schon über einen schönen Gewinn gefreut haben.

Folgen für den Veranstalter

Über diesen Fehler konnte natürlich nicht so einfach hinweg gesehen werden, denn das Fehlen der beiden Kugeln hatte einen bedeutsamen Einfluss auf die Ziehung. Dabei ist die Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit, sechs richtige aus 47 zu tippen mit 1 zu 10 Millionen weitaus höher ist, als aus einem Pool mit 49 Kugeln (1 zu 14 Millionen), noch das geringste Problem. So ist die Wahrscheinlichkeit auf 6 Richtige zwar um rund 30% höher, ein Vorteil ergibt sich beim Tippen daraus aber nicht, da vorher keine Kenntnis bestand, welche Zahlen fehlen würden.

Allerdings werden diejenigen Lottospieler benachteiligt, die die beiden Zahlen – welche genau, ist übrigens unbekannt geblieben – auf dem Tippschein hatten. Denn durch das Fehlen der Zahlen in der Trommel hatten sie überhaupt keine Chance auf den Gewinn des Jackpots. So gab es nur eine logische Alternative: die Ziehung musste mit allen 49 Kugeln wiederholt werden. Dies gelang noch am selben Abend, wozu das gleiche Gerät eingesetzt wurde, wie bei der vorherigen, fehlerhaften Ziehung. In der nachfolgenden „heute“-Sendung wurde dieses Missgeschick aufgeklärt und die Zuschauer über die neuen Lottozahlen informiert: 16, 21, 23, 29, 31, 38 und die Zusatzzahl 24.

Folgen für die Lottospieler

Lottospieler, die die Ziehung live am Fernsehgerät verfolgt hatten, wussten zunächst natürlich nicht, dass sich zwei Kugeln zu wenig in der Trommel befanden. So ist davon auszugehen, dass sich der ein oder andere wohl schon über einen saftigen Geldgewinn gefreut hat. Meldungen darüber, dass der Jackpot geknackt wurde, existieren allerdings nicht. Wütende Proteste ließen hingegen nicht lange auf sich warten, wobei natürlich keine Chance bestand, dass Ergebnis erfolgreich anzufechten.

Denn in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Lotterieunternehmen ist ganz klar niedergeschrieben, dass ein Gewinn nur nach einer gültigen Ziehung und einer schriftlichen Benachrichtigung ausgezahlt wird. Da aber bereits die Ziehung schon nicht gültig war, kam es in der Folge auch zu keiner Gewinnbenachrichtigung. Es wurde auch keine offizielle Auswertung der fehlgeschlagenen Ziehung durchgeführt, so dass bis heute nicht bekannt ist, wie viele Gewinner sich über einen Geldregen hätten freuen können. Berichtet wurde lediglich von einem Mann, der vier richtige Zahlen vorweisen konnte und sich so über einen Gewinn von immerhin 53 Euro hätte freuen können.

Lottospieler, die sich wegen der Neuziehung um einen Gewinn betrogen fühlten, hatten auch gegen das ZDF als Verkünder der Lottozahlen keine Handhabe. Denn wie bei jeder Verkündung sicherten diese sich mit dem Satz ab, den wahrscheinlich jeder in seinem Leben bereits gehört hat: „Alle Angaben wie immer ohne Gewähr.“. Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass es jemals wieder zu einer solchen Panne kommt, ist es ratsam, größere Anschaffungen erst zu tätigen, nachdem man von der Lottogesellschaft über den Gewinn benachrichtigt wurde.

Welche Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen?

Das Ziehungsgerät wurde in der Folge ausgiebig überprüft, wobei aber kein gravierender technischer Defekt festgestellt werden konnte. Auch die Tatsache, dass die nachfolgende, korrekte Ziehung mit dem gleichen Gerät durchgeführt wurde, spricht für einen einmaligen, nicht zu erwartenden Fehler. Es ist aber davon auszugehen, dass ein Mitarbeiter der Lottogesellschaft seither ein Auge darauf hat, dass alle Kugeln ordnungsgemäß in die Trommel gelangen.

Gab es bereits ähnliche Vorfälle?

Alle Lottoziehungen werden notarisch strengstens ueberwacht und gesichertEinen vergleichbaren Vorfall, der dazu geführt hat, dass die gesamte Ziehung wiederholt werden musste, gab es weder zuvor noch danach noch mal bei einer Ziehung des Samstags- oder Mittwochslottos. Zu einer Unterbrechung der Ziehung kam es allerdings im Jahr 2002, nachdem ein Defekt an der Trommel dazu führte, dass die Ziehung nicht ordnungsgemäß fortgesetzt werden konnte. Hier musste die Ziehung jedoch nicht komplett wiederholt werden, da ein Ersatzgerät zur Verfügung stand, konnte die Ziehung mit diesem beendet werden.

Zu einem weiteren Vorfall kam es am 29. Mai 2010, wobei auch diese nur geringe Folge für das Ergebnis hat. Bei der Samstagsziehung der Superzahl blieb das Ziehungsgerät stehen, bevor die Kugel ganz nach unten gefallen war. Diese blieb dadurch in der Röhre stecken. Die Ziehung wurde dennoch für gültig erklärt und nicht wiederholt, da eindeutig zu sehen war, welche der Kugeln gezogen wurde und keine weitere in Frage kam.